Tote Zähne
„Das Problem an der Wurzel packen.“
Im Kontrast: toter Zahn neben gesunden Zähnen
Was ist eigentlich ein „toter“ Zahn?
Ein gesunder Zahn hat in seinem Inneren, wie andere Organe des Körpers, ein Blutgefäßsystem, ein Nervensystem sowie einen Lymphabfluss. Bei einer Wurzelbehandlung wird das Zahninnere entfernt, desinfiziert und mit Wurzelfüllmaterial gefüllt. Was zurückbleibt, ist die „tote“ Zahnsubstanz sowie das künstliche Wurzelfüllmaterial.
Was ist das Problem dabei?
Das Problem dabei ist, dass es selbst die beste Wurzelbehandlung nicht schafft den Zahn bakterienfrei zu bekommen (1-5). Die Bakterien verstecken sich in den Tiefen dieses Wurzelkanalsystems und Dentintubuli und sind dem Immunsystem nach Entfernung der Blut und Lymphgefäße bei der Wurzelbehandlung auch nicht mehr zugänglich.
Stoffwechselprodukte der verbleibenden Bakterien (Thioether und Mercaptane) sind hochtoxisch und werden zum Beispiel beim Kauvorgang an die Umgebung abgegeben.
Einfluss auf die Allgemeingesundheit
Diese „Zahntoxine“ sind in der Lage wichtige Enzyme zu blockieren und können auf diesem Wege zu systemischen Problemen und Krankheiten im Körper führen. Zum Beispiel kann die ATP-Produktion in den Mitochondrien so herabgesetzt werden (6).
Außerdem können immunologische Prozesse rund um einen toten Zahn und überschüssigem Wurzelfüllmaterial zu Problemen im umliegenden Knochengewebe (erhöhtes Zytokinlevel, RANTES/CCL5) führen, die mit chronisch-systemischen Krankheitsbildern in Verbindung stehen können.
Wurzelbehandlungen sollten aus unserer Sicht deshalb kritisch hinterfragt werden.
Warum tut ein toter Zahn dann oft nicht weh?
In vielen Fällen handelt es sich um chronische Entzündungsformen „silent inflammation“, die keine Schmerzen verursachen müssen, den Körper aber dennoch belasten.
Nur mit speziellen Diagnosemethoden wie dem 3D Röntgenbild (DVT) (7), einer lokalen Zahntoxinmessung (OroTox) sowie einer Ultraschallmessung (CaviTAU) können diese still ablaufenden und das Immunsystem belastenden Entzündungsformen erkannt werden.
Und wie kann man das Problem lösen?
Ist ein Zahn bakteriell belastet und löst dadurch Probleme aus, bleibt oft nur die Extraktion und die gründliche Entfernung der betroffenen Anteile im Knochen.
Im Fokus: Die biologisch-funktionelle Regeneration (Bone Healing Protokoll).
Zum Ersatz der entstandenen Lücke stehen bioverträgliche Keramikimplantate und vollkeramischer Zahnersatz bereit. Wir arbeiten ausschließlich mit immunologisch bestens verträglichen, metallfreien Materialien, die keine neuen Probleme verursachen und dazu noch hochästhetisch sind.
Quellennachweis
- Brosco, V.H.; Bernardineli, N.; Torres, S.A.; Consolaro, A.; Bramante, C.M.; de Moraes, I.G.; Ordinola-Zapata, R.; Garcia, R.B.
Bacterial Leakage in Obturated Root Canals-Part 2: A Comparative Histologic and Microbiologic Analyses.
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Bacterial Leakage in Root Canals Filled with Conventional and MTA-Based Sealers.
International Endodontic Journal 2011, 44, 370–375, doi:10.1111/j.1365-2591.2011.01852.x. - Navarro-Escobar, E.; Baca, P.; Ruiz-Linares, M.; Arias-Moliz, M.T.; Perez-Heredia, M.; Ferrer-Luque, C.M.
Bacterial Leakage in Root Canals Filled with AH Plus and Dentine Bonding Agents.
Acta Odontol Scand 2014, 72, 819–824, doi:10.3109/00016357.2014.913196. - Razavian, H.; Barekatain, B.; Shadmehr, E.; Khatami, M.; Bagheri, F.; Heidari, F.
Bacterial Leakage in Root Canals Filled with Resin-Based and Mineral Trioxide Aggregate-Based Sealers.
Dent Res J (Isfahan) 2014, 11, 599–603. - Siqueira, J.F.; Rôças, I.N.
Polymerase Chain Reaction-Based Analysis of Microorganisms Associated with Failed Endodontic Treatment.
Oral Surg Oral Med Oral - Lechner, J.; Mayer, W.
Mitochondrial Function and Root-Filled Teeth – Detrimental and Unknown Interfaces in Systemic Immune Diseases.
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Assessment of Endodontically Treated Teeth by Using Different Radiographic Methods: An Ex Vivo Comparison between CBCT and Other Radiographic Techniques.
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