Immunsystem & Zahnmaterial
Ein wurzelgefüllter Zahn kann eine Belastung für den Körper darstellen.
Zahnmaterialien & ihre Verträglichkeit mit dem Immunsystem
Wir untersuchen, ob Ihr Immunsystem die Metalle/Kunststoffe Ihres Zahnersatzes verträgt
Auswirkung von Zahnmaterialien auf das Immunsystem
Egal ob Zahnspangen, Kronen oder Brücken – diese haben Sie 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr im Mund. Aber individuelle Empfindlichkeiten auf zahnärztliche Werkstoffe lassen sich nicht ausschließen; nur in wenigen Fällen ist dem Patienten eine solche Sensibilisierung bewusst: Manche Menschen vertragen Amalgam, Gold, Palladium oder sogar Platin nicht, andere reagieren allergisch auf ihre Kunststofffüllungen.
Grundsätzlich kann jeder in den Mund eingebrachte Werkstoff eine allergische Reaktion auslösen, die sich in Zahnfleischentzündungen, Zungenbrennen, aber auch Kopf- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit, Immunschwäche, Allergien usw. äußern können.
Der Körper versucht, das unverträgliche Material über eine gesteigerte Abwehrreaktion „zu bekämpfen“ – gensuso wie er eingedrungene Bakterien oder Viren mit Fieber und Entzündung bekämpft. Das das Material vom Zahnarzt aber fet eigebaut ist und nicht „eliminiert“ werden kann, chronifiziert sich die Immun- und Abwehrreaktion. Andere Organe beginnen dann langsam in „entzündlich übersteigerte Reaktionen“ umzukippen: Das Störfeld „unverträgliches Material“ zeigt seine ganzheitliche Wirkung.
Die Einzige von den gesetzlichen Krankenkassen anerkannte Methode ist der sogenannte Epikutantest: hierbei werden in die Haut entsprechende Quecksilberlösungen eingeimpft und anschließend auf eine Hautreaktion gewartet. Dieser Epikutantest hat verschiedene Nachteile:
- Er ist aus allergologischer und wissenschaftlicher Sicht der unzuverlässigste Test.
- Er kann bei vorhandener Amalgambelastung und Sensibilisierung des Immunsystems durch Amalgam über die Einimpfung von Quecksilberlösungen zu massiven Verschlimmerungsreaktionen führen.
Dieser Epikutantest sollte daher bei stark belasteten Patienten wegen Gesundheitsgefährdung nicht durchgeführt werden. Wie kann man gefahrlos und mit wissenschaftlichen Methoden untersuchen, ob der eigene Körper auf Zahn-Materialien „reagiert“?
Warum untersuchen wir die Verträglichkeit Ihrer Titanimplantate auf Ihr Immunsystem?
Zahnimplantate sind Fremdmaterialien, die in den Kiefer eingesetzt werden. Sie übernehmen im Kieferknochen die Funktion künstlicher Zahnwurzeln. Zahnimplantate bestehen üblicherweise aus Titan.
Ist Titan immer verträglich? Das Problem: aus den eingesetzten Titanimplantaten können sich Spuren des Metalls lösen. Dabei bilden sich sofort Titanoxidpartikel, welche sich im umliegenden Gewebe ablagern. Diese, nur wenige Mikrometer großen Partikel, sind für die Mehrheit der Patienten unproblematisch, da das Immunsystem sie ignoriert. Bei einigen Patienten reagieren jedoch die Immunzellen im umliegenden Gewebe auf die freiwerdenden Titanoxidpartikel aus den Titanimplantaten mit einer Entzündungsreaktion. In einem solchen Fall kommt es zur Freisetzung von entzündungsfördernden Botenstoffen des Immunsystems, die man Zytokine nennt. Die entscheidenden entzündungsfördernden Zytokine sind Interleukin 1 (IL1) und TNF-alpha.
Kann man die individuelle Entzündungsbereitschaft durch Titanimplantate untersuchen lassen?
Ja. Mit einem modernen Test kann man heute die Reaktionsbereitschaft Ihrer Blutzellen auf solche Implantate bzw. Materialien testen. Bei dieser Untersuchung werden Ihre Blutzellen im Labor mit Titanpartikeln stimuliert und anschließend die Menge gebildeter Entzündungsbotenstoffe gemessen. Es gibt Personen, die mit einer „überschießenden“ Entzündung reagieren. Wichtig ist es, das erhöhte Risiko zu kennen, um frühzeitig auf Systemerkrankungen durch diese entzündungsfördernden Botenstoffe reagieren zu können.
Müssen Sie bei Unverträglichkeit ganz auf Titanimplantate verzichten?
Wegen der oben geschilderten Gefahr einer Sensibilisierung verzichten wir in unserer Praxisklinik seit Jahren auf Titanimplantate, und implantieren als verträgliche Alternative Keramikimplantate.
Weiterführende Informationen zu Keramik-Implantaten und finden Sie hier
Neben dem Epikutantest hat in den letzten Jahren der Lymphozytentransformationstest (LTT) zum Nachweis von immunologischen Sensibilisierungsreaktionen gegenüber Zahn-Werkstoffen Verbreitung gefunden. Dabei werden im Labor aus einer von uns entnommenen Blutprobe Immunzellen gewonnen und mit den „verdächtigten“ Materialien zusammengebracht. Wenn Ihre Lymphozyten auf das entsprechende Material reagieren, liegt eine Sensibilisierung vor.
Bei diesen Fällen von Sensibilisierungen handelt es sich um sogenannte Spättypallergien: Der Körper kann diese Materialien langzeitig nicht tolerieren. Die daraus entstehende ganzkörperliche Symptomatik, wie Entzündung, Schmerz, Schwellung oder auch grippeähnliche Allgemeinsymptome, sind Teil der Immunantwort, die das Ziel hat, die vom Zahnarzt eingebrachten, als schädlich angesehenen „Fremdantigene“ zu beseitigen. Ein Beispiel für einen auf Gold positive Senbsibilisierung – also Unverträglichkeit – zeigt der folgende LTT-Befund:
In diesem Fall ist der Ersatz der goldhaltigem Versorgung- bei entsprechenden immunologischen Beschwerden – durch metallfreie Vollkeramik-Kronen medizinisch notwendig.
Die Statistik zeigt, dass auch Gold nicht grundsätzlich für jeden verträglich ist!
Was sagt uns der Test?
Mit dem LTT wollen wir sicher sein, dass die bei Ihnen verwendeten Materialien Ihre Gesundheit nicht belasten. Bei einem positiven Testergebnis auf Ihre Materialien wird besprochen, ob eine Entfernung angeraten ist. Mit der von uns seit 10 Jahren ausschließlich verwendeten metallfreien Voll-Keramik bei Kronen und Brücken, stehen erprobte hochverträgliche Alternativ-Materialien bereit.
Bitte beachten Sie: Kein Test kann in die Zukunft schauen: Neu auftretende Sensibilisierungen nach dem Einbringen von Zahnersatz sind sehr selten, aber durch Nichts und Niemanden mit Sicherheit auszuschließen.
Der LTT zeigt nur die Immunologische Beziehung Ihrer Zahn-Materialen, nicht die toxikologische Belastung durch mögliche Metall-Ionen (siehe Speicheltest).
Der LTT erfasst zelluläre Sensibilisierungsreaktionen auf Basis spezifischer Gedächtniszellen, kann aber nicht den Umfang einer klinisch-akuten Immunreaktion abschätzen.
Weitere Labordiagnostik ermöglicht die Weiterentwicklung der LTT-Methode zum ITT (Immuntoleranz-Test), einer zytokinbasierten Diagnostik mit dem Vorteil der immunologischen Charakterisierung der festgestellten Immunreaktion bei gleichzeitig schnellerer Ergebnisverfügbarkeit und breiterer Aussage. Ein Beispiel für einen auf Gold positive Senbsibilisierung – also Unverträglichkeit – zeigt der folgende LTT-Befund:
In diesem Fall ist der Ersatz der goldhaltigem Versorgung- bei entsprechenden immunologischen Beschwerden – durch metallfreie Vollkeramik-Kronen medizinisch notwendig.